Der Bereich Wohnen / Fachdienste des KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums Sankt Elisabeth (KJF BBJZ Sankt Elisabeth) bietet seit Mai Bogenschießen für die Teilnehmenden an. Der Startschuss hierfür fiel im Rahmen vom Tag der offenen Tür.
Auf Initiative von Mitarbeiter Romualdas Liachavicius, der über die notwendige Qualifizierung und Ausbildung verfügt, wurde das besondere Angebot eingeführt und seither mit großer Begeisterung angenommen. Dabei ist das Bogenschießen nicht nur eine regelmäßige Freizeitbeschäftigung für die Jugendlichen vor Ort, sondern wird auch für therapeutische Zwecke eingesetzt. Da beim Bogenschießen Muskeln beansprucht werden, die bei vielen Menschen grundsätzlich nicht so stark ausgeprägt sind, ist die Sportart nicht nur eine kognitive, sondern auch eine physische Herausforderung. Man geht davon aus, dass rund 90 Prozent der Abläufe im Kopf stattfinden und nur die restlichen zehn Prozent im Körper.
Therapeutischer Effekt – Konzentration und Fokussierung
„Das Bogenschießen hat einen therapeutischen Effekt. Die Jugendlichen lernen, ruhig zu werden, sich zu konzentrieren und ein Ziel zu fokussieren. Für die Teilnehmenden ist diese Konzentration auf eine Sache, um ein Ziel zu erreichen, sehr wichtig. Sie profitieren dadurch auch persönlich von diesem Angebot, da sie die Fähigkeiten sehr gut in den Alltag oder die Ausbildung übertragen können“, erklärt Bärbl Berndorfer, Leiterin Wohnen / Fachdienste im KJF BBJZ Sankt Elisabeth. „Darüber hinaus haben sie Erfolgserlebnisse und viel Spaß.“
Da das Angebot so beliebt ist, freut sich Bärbl Berndorfer, dass auch Erlebnispädagoge Stefan Kaiser die notwendige Qualifizierung mitbringt, um den Jugendlichen das Bogenschießen näherzubringen. So verfügt das KJF BBJZ Sankt Elisabeth nun über zwei Experten für das Bogenschießen: „Dies ermöglicht es uns, das Angebot noch gezielter und individuell mit einzelnen Jugendlichen zu therapeutischen Zwecken einzusetzen.“
Über das Bogenschießen
Bogenschießen ist eine sehr alte menschliche Jagdform und ein äußerst vielseitiges Hobby. Es geht dabei um Präzision: Den Pfeil auf die Sehne legen, anspannen und loslassen. Dabei funktioniert die Bogensehne wie eine Feder, die Energie freisetzt und den Pfeil mit hoher Geschwindigkeit katapultiert. Die ältesten Funde von Pfeil und Bogen sind über 14.000 Jahre alt. Diese wurden in der Vergangenheit vor allem für die Jagd und im Rahmen der Kriegsführung verwendet. Seit 1972 gehört Bogenschießen fest zu den olympischen Sportarten.